Verursacher, flächenhafte Belastung und Tendenzen für PM2,5 in Sachsen

Projektlaufzeit:

06/2009 – 11/2011

Projektziel:

  • Ermittlung der wesentlichen Verursacher für die PM2,5-Belastung in Sachsen, Vergleich mit deutschlandweiten Daten
  • Abschätzung des meteorologischen Einflusses auf die PM2,5-Belastung
  • Entwicklung einer Methodik zur flächenhaften Feststellung der PM2,5-Belastung auf der Basis der vorhandenen Immissionsmessungen, des Immissionskatasters für PM10 und der Erkenntnisse aus dem ersten Bearbeitungsschritt
  • Prognose der PM2,5-Belastung in Sachsen bis 2015 und 2020
  • Ableitung von Schlussfolgerungen für die Fortschreibung der Messnetzkonzeption

Projektergebnisse:

  • Das mittlere Verhältnis zwischen PM2.5 und PM10 beim Jahresmittelwert liegt bei ca. 0.61 an den Verkehrsstationen und zwischen 0.63 und 0.85 an den Hintergrundstationen.
  • Aus der Korrelation für die Verkehrsstationen lässt sich ableiten, dass bei PM10-Jahresmittelwerten von 39 µg/m³ mit ca. 50 %iger Wahrscheinlichkeit der ab 2015 einzuhaltende PM2.5-Grenzwert von 25 µg/m³ überschritten wird. Eine PM2.5-Überschreitung von 20 µg/m³ wird bei PM10-Jahresmittelwerten über 32 µg/m³ wahrscheinlich. Eine PM2.5-Überschreitung von 18 µg/m³ (minimales Minderungsziel 2020) wird bei PM10-Jahresmittelwerten über 29 µg/m³ wahrscheinlich.
  • Es kann davon ausgegangen werden, dass im Winter, bei niedrigen Temperaturen und geringen Windgeschwindigkeiten bei Ost- bzw. Südostwetterlagen mit erhöhten PM2.5-Feinstaubbelastungen zu rechnen ist.

  • Zur PM2,5-Gesamtbelastung der Verkehrsstationen tragen bei:

    • der regionale Hintergrund ca. 50 % bis 75 %
    • der städtische Hintergrund zwischen 15 % bis 23 %
    • die  lokalen Quellen zwischen 5 % bis 10 % (Chemnitz-Nord) und 25 % bis 33 % (Leipzig-Mitte)
  • Der ab 2015 geltende PM2.5-Grenzwert (25 µg/m³) wurde in den Jahren 2006 bis 2010 an den sächsischen PM2.5-Messstationen nicht überschritten. Für die Prognosejahre 2015 und 2020 lassen die Trendentwicklungen keine Überschreitung des  PM2.5-Grenzwertes an den Verkehrsmessstellen erwarten.
  • Für das Prognosejahr 2015 lassen die Modellrechnungen in der flächenhaften Belastung keine Überschreitung des PM2.5-Grenzwertes für die durchschnittliche Exposition (20 µg/m3) erwarten. Heute können noch keine Aussagen zu ggf. notwendigen Maßnahmen zur Erreichung des nationalen Zieles für die Reduzierung der durchschnittlichen PM2,5-Exposition 2020 getroffen werden.
    Diese »optimistischen« Aussagen setzen folgende Annahmen voraus:
    Die lt. HBEFA3.1 prognostizierte Reduzierung der motorbedingten PM-Emissionsfaktoren der EURO5- und EURO6-Fahrzeuge tritt tatsächlich in dieser Größenordung ein. Es gibt keinen relevanten Fahrleistungsanstieg im Innerortsbereich, insbesondere anHot-Spot-Stellen. Die angenommene Reduzierung der Hintergrundbelastung von je 1µg in 2015 und 2020 nach (Stern, 2006) tritt tatsächlich ein.

  • Die größten Minderungspotenziale liegen bei Feststoff-(insbes. Holz-) Kleinfeuerungsanlagen und beim Straßenverkehr (technische Entwicklung, Fahrleistungsentwicklung).

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 51: Luftqualität

Dr. Susanne Bastian

Telefon: 0351 2612-5100

E-Mail: susanne.bastian @smekul.sachsen.de

Abschlussbericht

Schriftenreihe Heft 8/2012, Verursacher und Tendenzen für PM2,5 in Sachsen

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