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Hohe Feinstaubkonzentrationen in der Silvesternacht 2024/2025
Die Feuerwerke und Böller waren vielerorts nicht zu übersehen oder zu überhören. Besonders in den sächsischen Großstädten brachte die Silvesternacht jede Menge Feinstaub mit sich. Der höchste Stundenmittelwert für PM10 wurde mit 617 µg/m³ an der Luftmessstation in Chemnitz in der Leipziger Straße registriert, der höchste PM2.5-Stundenmittelwert in Dresden-Nord (Bahnhof-Neustadt) mit 718 µg/m³. Durch die Knallerei kam es auch zu Überschreitungen des Tagesgrenzwertes von 50 µg/m³ Feinstaub PM10 in Dresden, Chemnitz und Klingenthal. Die Rußkonzentration erreichte beachtliche 17,8 µg/m³ am Bahnhof-Neustadt in Dresden. Das war die höchste stündliche Rußbelastung in den letzten 15 Jahren an diesem Ort. Durch den Wetterumschwung sanken die Feinstaubkonzentrationen im Verlauf des Neujahrstages glücklicherweise rasch ab.
- Fachbeitrag: Einfluss von Silvester auf die Luftqualität
- Datenrecherche
- Weitere Informationen des Umweltbundesamtes
Erhöhte Feinstaubwerte bereits in den Tagen vor Silvester 2024
Die derzeitige Hochdruckwetterlage, vielerorts mit Windstille, Minusgraden im Tiefland und milderen Temperaturen in den Mittelgebirgslagen, führt zu austauscharmen Bedingungen und erhöhten Feinstaubkonzentrationen (PM10) in der Luft über Sachsen.
Die maximalen Stundenmittelwerte für PM10 - Feinstaub wurden in Görlitz (26.12.), Chemnitz (27.12.), Leipzig (28.12.) und Dresden (29.12.) mit jeweils 45, 50, 65 und 61 µg/m3 gemessen (vorläufige Werte). Der maximale Tagesmittelwert von PM10 - Feinstaub wurde gestern, am 29.12.24, mit 42 µg/m3 an der Station Dresden-Bergstraße gemessen und liegt unterhalb des Grenzwertes für den Tagesmittelwert (bei 35 zulässigen Überschreitungen von 50 µg/m3 im Jahr pro Station).
Dem Deutschen Wetterdienst zufolge hält diese Inversionswetterlage noch bis Silvester an – keine optimale Ausgangslage für die Luftqualität zum Jahreswechsel. Denn infolge des Feuerwerks gelangen in kürzester Zeit große Mengen an Luftschadstoffen, vor allem Feinstaub, in die Luft. Die bereits erhöhte Feinstaubbelastung wird weiter steigen, was der Gesundheit und der Umwelt schadet. Werden die PM10 - Feinstaubkonzentrationen am Neujahrstag der letzten 20 Jahre verglichen, so traten die höchsten Stundenmittelwerte immer dann auf, wenn austauscharme Wetterlagen vorherrschten.
Erhöhte Schwefeldioxid-Konzentrationen auf dem Erzgebirgskamm
Update (04.12.2024): Die genehmigte Abfackelung von Schwefelwasserstoff in der Region Ustí (Tschechien) wurde heute beendet. Im Zeitraum 23.11-03.12.24 verzeichneten die Luftmessstationen auf dem Schwartenberg und in Zinnwald insgesamt drei bzw. zwei Stunden oberhalb des Stundenmittelwerts für Schwefeldioxid von 350 Mikrometer pro Kubikmeter Luft (24 zugelassenen Überschreitungen pro Jahr und Station). In Zinnwald kam es am 02.12.24 zur Überschreitung des Tagesgrenzwertes für Schwefeldioxid von 125 Mikrometer pro Kubikmeter Luft (drei zugelassenen Überschreitungen pro Jahr und Station). Am heutigen 04.12.24 liegen die Schwefeldioxidkonzentrationen auf dem Erzgebirgskamm wieder auf sehr niedrigem Niveau.
Aufgrund einer in der Region Ustí (Tschechien) genehmigten Abfackelung von Schwefelwasserstoff kommt es seit 23. November 2024 bei entsprechender Wetterlage zu erhöhten SO2-Konzentrationen und Geruchsbelastungen auf dem Erzgebirgskamm. Dies kann nach Aussage tschechischer Behörden in den nächsten 14 Tagen anhalten. Die Alarmschwelle wurde bisher nicht überschritten, der Tagesgrenzwert ebenfalls nicht. Der Stundenmittelwert lag am Schwartenberg bisher an zwei Stunden über dem Grenzwert von 350 Mikrometer pro Kubikmeter Luft. Insgesamt sind 24 Überschreitungen des Stundengrenzwertes an einer Station gemäß 39. Bundes-Immissionsschutzverordnung pro Jahr zulässig. (Stand 27.11.2024)
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie lädt zum Holzsparen ein
Betreiber von Kaminen und Holzöfen können Online-Kurs kostenlos nutzen
Wir starten die Kampagne »Clever heizen – Geld sparen«. Ziel ist es, durch eine optimierte Bedienung möglichst vieler privat genutzter Holzöfen den Brennholzverbrauch um rund 30 Prozent zu senken und damit gleichzeitig etwas für Gesundheit und Umwelt zu tun.
In den rund 2,1 Millionen Haushalten des Freistaates Sachsen gibt es 450.000 Öfen und Kamine, die mit Holz betrieben werden. Sie werden in den Haushalten vor allem in der Übergangszeit genutzt, wenn es noch nicht lohnt, die ganze Heizung anzuwerfen. Oder an besonders kalten Tagen, wenn es gilt, die Zentralheizung zu entlasten. Manche Familie heizt auch ausschließlich mit Holz.
Kooperation mit www.ofenakademie.de
Um möglichst viele Besitzer von Holzöfen gleichzeitig schulen zu können, hat das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Kooperation mit der Ofenakademie.de die Kampagne »Clever heizen – Geld sparen« ins Leben gerufen. Die Ofenakademie.de ist eine digitale Schulungsplattform im Internet, die darauf zugeschnitten ist, die fast 12 Millionen Ofennutzer in Deutschland schnellstmöglich zu trainieren. Kernstück ist ein ca. 90-minütiger Online-Kurs, in dem Experten und Expertinnen erklären, worauf beim Heizen mit Holz besonders zu achten ist. Das Seminar kann jederzeit begonnen oder auch unterbrochen und später fortgesetzt werden. Am Ende des Lehrganges können die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen bei einem kurzen Test überprüfen. Wer den besteht, bekommt ein personalisiertes Umweltzertifikat. Zudem werden die Absolventen dauerhaft Geld, Arbeit und auch Zeit sparen, weil sie weniger Holz für die gleiche Wärmeausbeute benötigen. Auch die Nachbarschaft wird das Training spüren, weil mit der besseren Bedienung auch eine Abnahme der Geruchsbelästigung einhergeht.
Jetzt loslegen
Holzheizer aus Sachsen können ab sofort kostenlos starten. Hierfür geht man einfach auf die Internetseite www.ofenakademie.de/clever-heizen/ und gibt dort seine Postleitzahl ein. Dann kann es auch schon losgehen – am Smartphone, am PC oder vor dem eigenen Fernseher.
7. September 2024 - Internationaler Tag der sauberen Luft für blauen Himmel: eine Bilanz für Sachsen
Die Luftqualität in Sachsen hat sich in den letzten 25 Jahren deutlich verbessert, insbesondere bei den Stickoxiden (Abbildung). Die Jahresmittelwerte an verkehrsnahen Luftmessstationen haben sich mehr als halbiert.
Auch bei den Feinstaubkonzentrationen zeigt sich seit mehr als 20 Jahren ein deutlicher Trend zu geringeren Konzentrationen. Im Jahr 2023 hätte Sachsen bereits auch die geplanten strengeren Feinstaubgrenzwerte der aktuellen Novellierung der Luftqualität-Richtlinie eingehalten.
Der Rückgang der Stickoxid- und Feinstaubkonzentrationen in den letzten Jahren kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Neben günstigen meteorologischen Bedingungen spielen die Verminderung der Abgase aus Industrieanlagen, die Reduktion der motorbedingten Verkehrsemissionen und die Wirkung der Maßnahmen aus den Luftreinhalteplänen in den Städten eine Rolle. Zudem ist die Entwicklung auch auf die Wirkung von Reduktionsmaßnahmen über die Landesgrenzen hinaus zurückzuführen.
Bei Schwefeldioxid kann es zwar bei südlichen bis südöstlichen Windrichtungen immer wieder zu einzelnen kurzzeitigen Schadstofftransporten über den mittleren Erzgebirgskamm kommen, die mittleren Konzentrationen befinden sich dennoch auf einem sehr niedrigen Niveau.
Erhöhte Ozonbelastungen spielen dagegen weiterhin eine Rolle. Länger anhaltende Hochdruckwetterlagen mit Temperaturen über 30 °C und intensiver Sonneneinstrahlung wie in den letzten Jahren begünstigen in Verbindung mit den Vorläufersubstanzen die chemische Bildung von Ozon. Dies führt in ländlichen Gebieten und auf dem Erzgebirgskamm immer wieder zu höheren Konzentrationen im Sommerhalbjahr, was sowohl den Menschen als auch der Natur schadet.
Walpurgisnacht 2024
Trotz des schönen Wetters und der damit verbundenen Grill- und Feueraktivitäten verlief die Walpurgisnacht dieses Jahr vergleichsweise ruhig in Bezug auf die Feinstaubbelastung.
Die höchsten PM10-Konzentrationen mit 62 bzw. 69 µg/m3 wurden in Plauen-Süd und Bautzen gemessen. In der Vergangenheit lagen die höchsten Konzentrationen zum Teil bei 400 µg/m3.
Saharastaub am 08. April 2024
Im Laufe des Tages ist wieder mit erhöhten Feinstaub-Konzentrationen aufgrund von Saharastaub zu rechnen.
Saharastaub und Osterfeuer 28. März - 01. April 2024
Das vergangene Osterwochenende brachte nicht nur festliche Stimmung, sondern auch ungewöhnliche Wetterereignisse mit sich. Wüstensand aus der Sahara wurde durch starke Winde nach Deutschland getragen. Der Saharastaub sorgte auch in Sachsen für einen außergewöhnlichen Konzentrationsanstieg von Feinstaub (PM10). Flächendeckend kam es deshalb am Samstag und Sonntag zu Überschreitungen des Tagesmittelwertes von 50 µg/m3 (bei 35 zulässigen Überschreitungen im Kalenderjahr pro Messstation). Der höchste Stundenmittelwert von 239 µg/m3 wurde am Samstag, den 30. März, in Görlitz registriert. Mit 140 µg/m3 war die ländliche Messstation in Carsfeld der Spitzenreiter bei den Tagesmittelwerten, ebenfalls am Ostersamstag.
Zusätzlich beeinflussten zahlreiche Osterfeuer die Luftqualität. Die Konzentrationen von Ruß (als Bestandteil des Feinstaubs) waren in den Abendstunden, insbesondere am Sonntag, deutlich erhöht und erreichten in Dresden-Winckelmannstraße mehr als 6 µg/m3, am Bahnhof Neustadt sogar mehr als 8 µg/m3.
Januar 2024 - Hohe Feinstaubbelastung in Sachsen
Am Mittwoch, den 10.01.2024 kam es an neun Luftmessstationen in Sachsen zur Überschreitung des Tagesmittelwertes von PM10-Feinstaub (bei 35 zulässigen Überschreitungen von 50 µg/m3 im Jahr pro Station). Grund für die Verschlechterung der Luftqualität ist die austauscharme Hochdruckwetterlage mit niedrigen Außentemperaturen und damit verbunden stärkerer Nutzung von Heizungen.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 51: Luftqualität
Dr. Susanne Bastian
Telefon: 0351 2612-5100